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Rückblick 2010

Vergangene Veranstaltungen 2010

Do, 16. Dezember 2010, 18:15 Uhr

Der yukatekische Kastenkrieg (1847-1901) in Mexiko: Indianischer Aufstand und soziale Revolte
Armin Hinz

Hohe Kirchensteuern und die Privatisierung von Ländereien, die zuvor für die bäuerliche Bevölkerung frei zugänglich waren, führten in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem Aufstand weiter Teile der mayasprachigen Landbevölkerung. Aufgrund interner Auseinandersetzungen innerhalb der weißen Oberschicht waren erstmalig indianische Hilfstruppen bewaffnet worden, die jedoch bald ihre eigenen Interessen verfolgten. Die militärischen Erfolge der indianischen Aufständischen bedrohten zeitweise ernsthaft die Herrschaftsansprüche der spanischstämmigen Oberschicht und eine Einnahme Merídas, der größten Stadt Yukatans, stand kurz bevor. Die zunächst lose Organisation der Aufständischen war jedoch nicht auf eine nachhaltige Eroberung ausgerichtet und in der Folge wurden sie in den weitgehend unbesiedelten Osten der Halbinsel abgedrängt. Dort entstand 1850 eine Heilserwartungsbewegung um ein sprechendes Kreuz. Dieser Kreuzkult lenkte die politischen Geschicke der von Mexiko unabhängigen Aufständischengemeinschaft, bis 1901 zentralmexikanische Bundestruppen das Kreuzkultzentrum Noh Cah Santa Cruz einnehmen konnten. Der Vortrag behandelt neben dem Verlauf des Kastenkrieges die damaligen Debatten um Freiheit, Gewalt und Moral.Dies ist der erste Vortrag in einer Reihe von drei in sich geschlossenen Vorträgen. Der zweite Teil wird sich ausführlich mit der religiösen und politischen Organisation des von den Aufständischen hervorgebrachten Kreuzkultes beschäftigen. Der dritte Vortrag behandelt schließlich die Lebensweise der heutigen Nachfahren der Aufständischen im mexikanischen Bundesstaat Quintana Roo. Die Folgetermine werden frühzeitig bekannt gegeben.

Museum für Völkerkunde Hamburg
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Mo, 8. November 2010, ab 15 Uhr

Die Xinka in Guatemala
Lorena Cabnal

Die Xinka sind eine kleine Gruppe im Südosten Guatemalas, deren Herkunft weitgehend unbekannt ist. Das Xinka ist eine vom Aussterben bedrohte Sprache, die nur noch von wenigen älteren Menschen gesprochen wird. In den letzten Jahren hat aber auch hier eine Rückbesinnung stattgefunden und mehr und mehr Menschen beginnen sich wieder als Xinka zu identifizieren.
Lorena Cabnal ist eine Xinka-Aktivistin, die sich speziell für die Rechte von Frauen und gegen den Bergbau in der Region einsetzt. Da ihr Deutschlandbesuch eine einmalige Gelegenheit darstellt, möchten wir anstelle eines reinen Vortrags eine Fragestunde und Diskussionsrunde über die aktuelle Situation der Xinka, aber auch über die Revitalisierung ihrer Kultur veranstalten.

Universitätsgebäude ESA West, Edmund-Siemers-Allee 1, Raum 121

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Sa, 16. Oktober 2010, ab 15 Uhr

Neueste Forschungen zum Templo Mayor in Mexiko
Fernando Carrizosa Montfort, Kurator des Museo del Templo Mayor, Mexiko

Der Archäologe und Kurator des berühmten Templo Mayor Museums in Mexiko Stadt wird über die neuesten archäologischen Forschungen berichten. Im Anschluss an diesen Vortrag findet eine Diskussionsrunde statt.
(Vortrag in spanisch)

Das Tal von Toluca in Mexiko als Grenze eines Kulturraumes
Martín Antonio Mondragón, Archäologe und Direktor des archäologischen Museums in Tenango del Valle

Das in Zentralmexiko gelegene Tal von Toluca vereinte in der Zeit vor der spanischen Eroberung verschiedene Kulturen. Einige ethnische Gruppen aus der vorspanischen Zeit besiedeln diese Gegend noch heute. Der Archäologe Martín Antonio Mondragón wird über die wichtigsten archäologischen Stätten dieser Region sprechen. Im Anschluss an diesen Vortrag findet eine Diskussionsrunde statt.
(Vortrag in englisch)

Universitätsgebäude ESA West, Edmund-Siemers-Allee 1, Raum 121

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Do, 10. Juni 2010,18:15 Uhr

Die Maya-Frau in der Gesellschaft Guatemalas
Maria Dolores Mejia Tiriquiz

María Dolores Mejía Tiriquiz ist eine K’iche’-Maya, die in Chichicastenango im Hochland von Guatemala geboren wurde. Sie hat dort eine Ausbildung zur Grundschullehrerin absolviert und leitet eine traditionelle Tanzgruppe. Seit einigen Jahren lebt sie in München und spricht fließend Deutsch. In ihrem Vortrag beschäftigt sie sich mit der Rolle der Frau in der traditionellen Kultur der Maya. Zudem wird sie auch von der Diskriminierung berichten, der sich indigene Frauen in Guatemala nach wie vor ausgesetzt sehen.

Universitätsgebäude ESA West, Edmund-Siemers-Allee 1, Raum 233

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Do, 3. Juni 2010,18:15 Uhr

El Vestuario en el Lienzo de Quauhquechollan
Rosario Miralbés de Polanco

Der Lienzo de Quauhquechollan ist eine Bilderhandschrift der Kolonialzeit, die die Geschichte von 1527-1529 festhält. In dieser Zeit halfen die Quauhquecholteken Jorge de Alvarado bei der Eroberung Guatemalas. Das Dokument ist nicht nur die erste bekannte Karte Guatemalas, sondern gibt auch wertvolle Auskunft über die Kleidung dieser Epoche.
(Vortrag in spanisch)

Universitätsgebäude ESA West, Edmund-Siemers-Allee 1, Raum 233

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Do, 20. Mai 2010, 18:15 Uhr

Jugend ohne Kultur? Wie junge Maya über ihre Geschichte und Traditionen denken
Lars Frühsorge

Die ethnologische Forschung zu Mesoamerika beschäftigt sich traditionell eher mit älteren Informanten. Jungendliche hingegen stehen in dem Ruf, das Interesse an der eigenen Kultur verloren zu haben, weshalb althergebrachte Werte und Traditionen langsam verschwinden. Um diese Vorurteile zu hinterfragen, hat Lars Frühsorge im Rahmen einer mehrjährigen Feldforschung eine Befragung von über 500 jungen Maya in zehn Gemeinden Guatemalas durchgeführt. Die Befragten wurden unter Anderem gebeten, ihre Vorstellungen der eigenen Geschichte in Texten und Zeichnungen darzustellen, sich zur Bedeutung von Traditionen zu äußern und aktuelle Veränderungen in ihren Gemeinden zu thematisieren. Diese Antworten belegen nicht nur ein wachsendes Interesse an der eigenen Kultur, sondern auch eine nach wie vor starke Bedeutung mündlicher Überlieferungen. Mehr noch, durch den Rückgriff in die eigene Geschichte entwickeln die Befragten eine positive Zukunftsperspektive, die ihnen eine Alternative zu Gewalt, Angst und Korruption aufzeigt, die das Land immer noch prägen.

Universitätsgebäude ESA West, Edmund-Siemers-Allee 1, Raum 233

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Fr, 16. – So, 18. April 2010

Tagung: 8 Hirsch To Go – Junge Forschung zu Mesoamerika in Hamburg

Das Museum für Völkerkunde und die Universität Hamburg haben die Hamburger Forschertradition zu Mesoamerika im letzten Jahrhundert gemeinsam etabliert und können auf zahlreiche erfolge zurückblicken. Anlass der Tagung ist nun jedoch die Schließung der Mesoamerikanistik an der Uni Hamburg. Junge Vertreter des Fachs werden zusammen mit renommierten Wissenschaftlern neue Forschungsergebnisse und Projekte vorstellen. Begleitet werden die Vorträge von einem vielfältigen Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Universitätsgebäude ESA West, Edmund-Siemers-Allee 1, Raum 233
Museum für Völkerkunde Hamburg, Rothenbaumchaussee 64

www.8hirsch-to-go.de

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