Aufgrund ihrer Handelsbeziehungen, blickt die Stadt Hamburg auf eine lange Tradition des Austausches mit Lateinamerika zurück. So etablierte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jh. im Hamburger Museum für Völkerkunde und im 20. Jh. auch an der Universität ein entsprechender Forschungsschwerpunkt.
Mit der Schließung des Faches Mesoamerikanistik an der Universität Hamburg bleiben nicht nur europaweit einmalige Ressourcen, wie die Sammlungen in Bibliotheken, Archiven und im Museum, praktisch ungenutzt – auch die in Jahrzehnten aufgebaute Kompetenz in den Bereichen Archäologie, Geschichte, Ethnologie und indigene Sprachen droht verloren zu gehen.
Um Hamburg als wichtigen Standort der Mesoamerika-Forschung in Europa zu erhalten, haben sich Studierende und Ehemalige des Faches im Jahre 2010 zusammengeschlossen und die Mesoamerika-Gesellschaft Hamburg e. V. gegründet, die sich für die Fortführung dieser Forschungstradition einsetzt und die indigenen Kulturen Mittelamerikas einer breiteren Öffentlichkeit näher bringen möchte. Mit einer dreitägigen Einführungsveranstaltung im April 2010 im Museum für Völkerkunde Hamburg (seit 2018 Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt, kurz MARKK) nahm der Verein seine Arbeit auf.
Die Mesoamerika-Gesellschaft Hamburg bietet ein Programm aus Vorträgen und Workshops an, das sich sowohl an ein Fachpublikum als auch an eine interessierte Öffentlichkeit richtet. Im wissenschaftlichen Bereich leistet die Mesoamerika-Gesellschaft Hamburg neben der Organisation von Tagungen und Publikationen auch die konzeptionelle und finanzielle Förderung von Forschungsvorhaben des wissenschaftlichen Nachwuchses.