Mi, 14. Dezember 2011, 19:00 Uhr
Das Universum der Maya
Als vorweihnachtlichen Ausflug und Ausklang für ein weiteres Vereinsjahr wollen wir das Planetarium Hamburg besuchen und uns die Vorstellung „Das Universum der Maya“ anschauen. Wir treffen uns zur Begrüßung um 18:45 Uhr vor dem Eingang. Nach der Vorstellung gibt es die Möglichkeit, am nahe gelegenen Winterhuder Marktplatz einzukehren.
Planetarium Hamburg
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Do, 1. Dezember 2011, 18:15 Uhr
Was bleibt von einer Fremdsprache, wenn man sie in die eigene Sprache
übersetzt? – Übersetzungswissenschaft und linguistische Relativismus: Die Erforschung der Maya Sprachen am Beispiel der rituellen Sprache der yukatekischen Maya
Harry Thomass
Der linguistische Relativismus geht davon aus, dass mit der Übersetzung auch das Weltbild gewechselt wird. Welche Möglichkeiten ergeben sich für die Übersetzung ritueller Sprache der yukatekischen Maya. In dem Vortrag gehe ich auf die Werke von John Lucy (Grammatical categories and cognition) und Carlos Lenkersdorf (Leben ohne Objekte – Sprache und Weltbild der Tojolabales, ein Mayavolk in Chiapas) ein und diskutiere die Herangehensweise des linguistischen Relativismus und der Übersetzungswissenschaft.
Uni Hamburg, ESA-West (Westflügel des Hauptgebäudes), Raum 122
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Do, 24. November 2011, 18:15 Uhr
Kreuzkulte auf der Halbinsel Yucatan
Armin Hinz
Die in der Folge eines Maya-Aufstandes (1847) auf der mexikanischen Halbinsel Yukatan entstandenen indigenen Kreuzkulte dienten bis zum Verlust der Unabhängigkeit der Aufständischengemeinschaft 1901 ihrer politischen Selbstorganisation. Die christlich-synkretistischen Religionsgemeinschaften bestimmen bis heute das religiöse und soziale Leben in zahlreichen Maya-Gemeinden im Bundesstaat Quintana Roo.
Armin Hinz ist Ethnologe und Lehrbeauftragter an der Universität Hamburg. Er spricht fließend yukatekisches Maya und forscht seit 1996 zum Kreuzkult Tixcacal Guardia.
Museum für Völkerkunde Hamburg
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Do, 27. Oktober 2011, 18:00 Uhr
Stupa und Stele: Königtum und Ahnenverehrung in Tibet und bei den Maya
Dr. Lars Frühsorge
In der Geschichte Tibets nimmt der König Songtsen Gampo als Wegbereiter des Buddhismus eine wichtige Rolle ein. Seine Grabstätte und Abbilder von ihm werden bis heue verehrt. In diesem Kult mischen sich buddhistische und ältere religiöse Vorstellungen.
Auch bei den Maya gab es Könige, die nach ihrem Tod verehrt wurden. Und genau wie im alten Tibet kam es mit der christlichen Missionierung in Mittelamerika zur Vermischung einer alten und neuen Religion. So spielt die Verehrung von Ahnen bei den Maya bis heute eine wichtige Rolle. Ein Vergleich dieser beiden Kulturen eröffnet neue Perspektiven auf zentrale Fragen der Kulturgeschichte und Religionsethnologie.
Museum für Völkerkunde Hamburg
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Fr, 29. Juli 2011, 15:00 Uhr
Interdisziplinärer Workshop zur Ikonographie in Mesoamerika
Uni Hamburg
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Do, 30. Juni 2011, 18:15 Uhr
Der Heilige Augustinus auf Aztekisch. Europäische Geistesgeschichte und indigene Wissenstradition im Geschichtswerk des Chimalpahin Quauhtlehuanitzin
Dr. Elke Ruhnau (Freie Universität Berlin)
Der indigene Autor Chimalpahin Quauhtlehuanitzin hat seine umfangreiche, in seiner Muttersprache Aztekisch geschriebene Geschichte der autochthonen Völker im Hochtal von Mexiko als Universalgeschichte (Historia Mundi) konzipiert. Dieses europäische Geschichtskonzept versteht die säkulare Menschheitsgeschichte zugleich als göttliche Heilgeschichte. Chimalpahin, ein tief gläubiger katholischer Christ wollte damit seinen indigenen Zeitgenossen den Nachweis erbringen, dass auch sie und ihre Vorfahren immer in Gottes Heilsplan für die Menschen einbezogen waren.
Im ersten Kapitel seines Geschichtswerks baut er seine Argumentation ausschließlich auf altweltlichen theologischen und historischen Schriften auf, die neben der Bibel Werke von Philosophen der Klassischen Antike, von Kirchenvätern wie Augustinus und von Theologen des Mittelalters und der Renaissance umfassen.
Dr. Elke Ruhnau beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Azteken in vorspanischer Zeit und ihren
kolonialzeitlichen Nachfahren. Sie arbeitet sowohl mit Bilderhandschriften als auch mit Quellen in
spanischer und aztekischer Sprache. Sie promovierte über die politischen Strukturen im vorspanischen
Chalco und veröffentlichte eine deutsche Übersetzung eines Geschichtswerkes des aztekischen
Gelehrten Chimalpahin.
Museum für Völkerkunde Hamburg
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Do, 26. Mai 2011, 18:15 Uhr
Überraschende Aspekte der aztekischen Hieroglyphenschrift
Prof. Gordon Whittaker (Universität Göttingen)
Die Nahuatl-Schrift des Aztekenreiches lässt sich fast nur durch Manuskripte aus der Zeit nach der spanischen Eroberung Mexikos belegen. Bis heute wird kontrovers diskutiert, wie die Schrift in den verlorengegangenen Büchern der vorspanischen Zeit ausgesehen hat und ob sie, wie andere Schriftsysteme der Welt, imstande war, Wörter und Namen phonetisch wiederzugeben. Der Vortrag wird über neueste Erkenntnisse berichten.
Prof. Dr. Gordon Whittaker beschäftigt sich mit Schriftsystemen aus aller Welt, ist insbesondere für die Schrift der Zapoteken und Azteken ein international anerkannter Experte und schafft es auch auf humorvolle Art und Weise wissenschaftliche Inhalte allgemein verständlich zu vermitteln.
Museum für Völkerkunde Hamburg
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Do, 28. April 2011, 18:15 Uhr
Die Kreuzkulte der Maya auf der Halbinsel Yukatan
Armin Hinz (Universität Hamburg)
Die in der Folge eines Maya-Aufstandes (1847) auf der mexikanischen Halbinsel Yukatan entstandenen indigenen Kreuzkulte dienten bis zum Verlust der Unabhängigkeit der Aufständischengemeinschaft 1901 ihrer politischen Selbstorganisation. Die christlich-synkretistischen Religionsgemeinschaften bestimmen bis heute das religiöse und soziale Leben in zahlreichen Maya-Gemeinden im Bundesstaat Quintana Roo. Der Vortrag beschäftigt sich mit den spirituellen Grundlagen der Kreuzkulte und beleuchtet den gesellschaftlichen Wandel ihrer Anhängerschaft.
Armin Hinz ist Ethnologe und Lehrbeauftragter an der Universität Hamburg. Er spricht fließend yukatekisches Maya und forscht seit 1996 zum Kreuzkult Tixcacal Guardia.
Museum für Völkerkunde Hamburg
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Do, 31. März 2011, 18:15 Uhr
Von der Palette des Lebens: Traditionen und Modernes in den Bildwerken der Maya aus der Gemäldesammlung des Museums für Völkerkunde Hamburg
Christian Brückner (Universität Hamburg)
Die Maya besitzen einen kulturellen Reichtum und Traditionen mit tiefen und weit zurückreichenden Wurzeln. In jüngerer Zeit haben sie begonnen, ihre Glaubensvorstellungen, religiöse und medizinische Rituale, Feste und Tänze, Alltagsleben und Mythen auch auf die Leinwand zu bringen. Auf den farbkräftigen Gemälden im meist „naiven“ Malstil drücken die Maya-Künstler aber nicht nur die Verbundenheit zu ihrer Kultur aus, sondern beschäftigen sich ebenso mit Aktuellem aus dem sozialen und politischen Leben. Anhand einer Auswahl aus der Sammlung des Museums, die in der Ausstellung „Herz der Maya“ gezeigt werden, wird deutlich, wieviel thematischen Hintergrund viele der Motive bei
näherer Betrachtung bieten, und dass der Begriff „Naive Malerei“ auch deshalb nur formal zutrifft.
Museum für Völkerkunde Hamburg
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Do, 24. Februar 2011, 18:15 Uhr
Der Vater, der Sohn und das heilige Salz: Wirtschaft und Kosmologie bei den Chuj-Maya von San Mateo Ixtatán (Guatemala)
Dr. Lars Frühsorge (Universität Hamburg)
In der Gemeinde San Mateo Ixtatán im Nordwesten Guatemalas existieren Salzquellen, die seit über 1000 Jahren ausgebeutet werden. Durch den Salzhandel konnte sich die Gemeinde lange Zeit ihren Wohlstand und ihre traditionelle Kultur bewahren. Bis heute sind Rituale und mündliche Überlieferungen von einer Salzgöttin verbunden. All dies zeigt, dass die Wirtschaft der Maya nicht nur ökonomischen Gesetzen gehorcht, sondern auch stark von ihrer religiösen Weltsicht geprägt ist.
Museum für Völkerkunde Hamburg
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4. – 6. Februar 2011
XIV. Mesoamerikanisten-Tagung
Auf der jährlich stattfindenden Mesoamerikanisten-Tagung werden aktuelle Magister- und Promotionsarbeiten sowie die neuesten Forschungsergebnisse von führenden WissenschaftlerInnen aus Deutschland und darüber hinaus vorgestellt. Die Vorträge beziehen sich auf die Länder Mexiko, Guatemala, Belize, Honduras sowie El Salvador und beschäftigen sich mit den dort ansässigen Kulturen, allen voran den Azteken und Maya. Am Freitag und Samstag findet die Tagung im Museum für Völkerkunde statt, am Sonntag an der nahe gelegenen Universität Hamburg. Im Rahmen der Tagung wird am Freitag der Film „Festlichkeiten bei den Indianern des Hochlandes von Guatemala“ gezeigt, ein Stummfilm aus den 1920er Jahren und eines der frühesten filmischen Zeugnisse über die Mayakultur. Am Samstag findet ein Empfang und eine Führung durch die Ausstellung „Herz der Maya“ statt. Das komplette Programm wird im Januar auf der Website der Mesoamerika-Gesellschaft Hamburg e. V. veröffentlicht.
Call for Paper
Programmheft zur Tagung (incl. Abstracts zu den Vorträgen)
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Sa, 8. Januar 2011, 15:00 Uhr
Führung durch die Ausstellung „Herz der Maya“
mit Dr. Lars Frühsorge (Universität Hamburg)
Museum für Völkerkunde Hamburg